Start am 19.7.2012
Landschaft ohne Ende…!!
Wunderschöne Gegend und Fortsetzung der Quartierodysee.
Frühmorgens gings zur Passkontrolle und zum Zoll in San Pedro. Der Grenzübergang war zwar 160 Kilometer entfernt, aber hinter San Pedro in Richtung Passo Jama endet die chilenische Zivilisation. Endlose Schlangen vor der Abfertigung. Ich, Ricca, hab auf dummen, der Sprache nicht mächtigen (was ja auch stimmt) Touristen gemacht und mich teils unwissend nach vorne geschummelt. Abgesehen von einer etwas fuchteligen mittelalterlichen Dame ging das auch recht gut und nach dem Papierkrieg zwegen des Mietwagens konnten wir nach bereits einer Stunde auf Tour gehen.
(Kurzinfo: Es muss bei der Mietwagenfirma eine entsprechende Kurzversicherung abgeschlossen werden. Grenzübergang ist nur von Chile nach Argentinien möglich. Beim Zoll werden Autopapiere in 4facher Ausführung ausgestellt. 1x Ausfahrt Chile, 1x Einfahrt Argentinien, 1x Ausfahrt Argentinien, 1x Einfahrt Chile)
Die Fahrt über den Passo Jama ist landschaftlich unglaublich schön. Salare und hohe Berge in nahezu allen Farben begleiteten uns auf der Tour bis San Antonio de los Cobres.
Ich, Ricca, war auch noch als Grenzgänger 2 Meter in Bolivien.
So schön die Fotos auch sind können sie doch niemals die Wirklichkeit wieder geben.
Das im Internet ausgewählte Hotel in San Antonio war leider ausgebucht. Da in dem Ort auch sonst nichts brauchbares zu bekommen war, sind wir nach Salta weiter gefahren. Wir dachten, dass in einer Stadt mit mehr als 450.000 Einwohner wohl ein Bett in einem Hotel zu finden sein würde.
Weit gefehlt. Nach 13 ausgebuchten Hotels sind wir weiter in Richtung San Salvador gefahren. Von Müdigkeit übermannt haben wir in der Nähe von San Salvador mit laufendem Motor auf einem Campingplatz im Auto genächtigt. Wir hatten ja keinerlei Ausrüstung für so ein Unterfangen. Nicht mal eine einfache Decke hatten wir dabei.
Nach 600 gefahrenen Kilometer, davon ca.150 auf Pisten hat es trotzdem für 6 Stunden Schlaf gereicht.
Morgens Weiterfahrt in den Nationalpark Calilegua National. Ein unglaublicher Unterschied zur Andenüberquerung. Der Nationalpark wurde zum Schutz des subtropischen Waldes in einer doch recht gebirgigen Region geschaffen. Der Wald beherbergt u.a.mehr als 350 verschiedene Vogelarten. Papageien und Kühe auf der Strasse haben wir sogar gesehen. OK, das war jetzt nicht ganz passend.
Aber eine grandiose Aussicht von einer schmalen in die steile Wand gebauten Strasse wars auf jeden Fall.
Abends Übernachtung in einer ?einfachen? Hosteria mit Familienanschluss. Schwerste Proteste von Ursula aber es gab keine Alternative. Dafür lernten wir Hühner und 2 Hunde näher kennen, beobachteten diverses weiteres Getier auf der Strasse und sahen eine Stunde lang einem ganz jungen und einem nicht mehr ganz so jungen Mann beim Fussballspielen zu. Mir hats gefallen.
Am nächsten Tag dann endlich wieder ein Hotel in San Salvador, eine warmen Dusche, etwas gscheites zwischen den Zähnen und ein gemütlicher Tagesausklang bei einer Flasche Wein. Ursula war mit der Welt wieder versöhnt.
Mit mir reisen ist nicht immer die gemütlichste Sache der Welt. Dafür aufregend…
Tags druff auf touristischen Pfaden nach Tilcara und Humahuaca. In der alten Inka-„Festung“ lernten wir zwei Kölner, kurz darauf eine Berliner Familie kennen. Abends Stadtbummel die 2. in San Salvador.
Ursula wollte nochmal in den subtropischen Wald. Deswegen sind wir am nördlichen Rand des Nationalparks El Rey vorbei gefahren. Um von unserem Standort in San Salvador auf der normalen Route in den Nationalpark zu kommen, war ein Tag zu kurz.
Zu unserer Freude konnten wir u.a.einen Schwarm Papageien beobachten.
Tags darauf begann unsere Heimreise und wir fuhren über Pumamarca und den Camino a „La Sepultura“ nach San Antonio de los Cobres, wo ich ein Zimmer bestellt hatte. Wie schon beim ersten Mal gings wieder schief und wir standen ohne Zimmer weit weg jeder anderen Möglichkeit. So blieb uns nichts anderes über, als so schnell wie möglich Richtung San Pedro de Atacama zu fahren. Zu unserem Glück gibt es beim Grenzübergang am Passo Jamo bei der Tankstelle ein Motel, dass auch noch ein Zimmer frei hatte.
So hatten wir Gelegenheit, das Schlafen auf 4200 Meter Höhe auszuprobieren. Ich kann nur sagen – nicht nachahmenswert. Wir haben beide schlecht geschlafen und hatten in der Früh Kopfschmerzen.
Donnerstag gings erst mal nach Calama auf Herbergssuche. Wieder 10 Hotels besucht, wieder kein Zimmer bekommen. Deshalb sind wir dann nochmal die 100 Kilometer zurück nach SPDA gefahren und haben uns noch mal beim Kunza eingemietet. Teuer aber gut. Und zum Urlaubsausklang wars genau richtig.
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